Braune Heilerde gegen Sodbrennen in Topf

Heilerde als Mittel gegen Sodbrennen

Die Vorstellung, Erde zu essen mag etwas unappetitlich anmuten, aber bei manchen Beschwerden ist Heilerde ein hervorragendes natürliches Arzneimittel. In der Volksmedizin hat Heilerde tatsächlich schon seit Tausenden von Jahren einen festen Platz und sogar Tiere nehmen intuitiv Erde auf, wenn sie sich nicht wohl fühlen. Aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften ist Heilerde gegen Sodbrennen ein effizientes Mittel, die Beschwerden zu lindern.

Was ist Heilerde?

Heilerde ist ein mineralisches Pulver, das aus Löss, einer Lehmart, hergestellt wird. Löss ist ein Sedimentgestein, dass während der letzten Eiszeit entstanden ist. Charakteristisch für Löss ist sein hoher Gehalt an Carbonaten, den Salzen der Kohlensäure. Das Ausgangsmaterial wird fein gemahlen und auf 130°C erhitzt um Keine abzutöten. Auf diese Art hergestellte Heilerden sind als Arzneimittel zugelassen und dürfen auch innerlich angewandt werden.

Heilerde ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Silizium, Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Selen, Zink, Fluor und Kupfer. Außer Jod ist praktisch alles enthalten. Das macht Heilerde zu einer ausgezeichneten allgemeinen Quelle für Mineralstoffe. Die genaue Zusammensetzung hängt allerdings stark vom Ausgangsmaterial ab, denn nicht jeder Boden ist gleich. Aber die häufigsten Elemente der Erdkruste sind in Heilerde enthalten.

Heilerde gleicht einem Schwamm, der den Körper reinigt. Das verdankt sie ihren feinen Körnchen mit ihrer großen Oberfläche. Je feiner die Heilerde gemahlen ist, desto stärker sind ihre adsorbierenden, anziehenden, und absorbierenden, aufsaugenden, Eigenschaften, denn die kleineren Körnchen besitzen eine relativ große Oberfläche, die besonders viele Schadstoffe binden kann.

Die Wirkung von Heilerde gegen Sodbrennen

Heilerde wirkt auf zwei verschiedenen Wegen gegen Sodbrennen. Zum einen enthält sie reichlich Mineralsalze, die als natürliche Antazida wirken und die überschüssige Magensäure entschärfen können. Das verdankt die Heilerde ihrem hohen Carbonatgehalt. Zum anderen verfügen die Körnchen der Heilerde über eine sehr große Oberfläche, über die sie ganz unspezifisch alle möglichen Substanzen an sich bindet. Die Körnchen saugen Flüssigkeiten auf und lagern feste Stoffe an ihrer Oberfläche an. Dadurch wird bei Sodbrennen überschüssige Magensäure aufgesaugt.

Heilerde kann aufgrund dieser Eigenschaften Bei innerer Anwendung auch gegen weitere Beschwerden des Verdauungstraktes wie Durchfall oder Verdauungsbeschwerden helfen.

Anwendungsgebiete von Heilerde bei Sodbrennen

Zur inneren Anwendung ist Heilerde als Pulver oder Kapsel erhältlich. Bei Bedarf nimmt man zwei- bis dreimal täglich drei Kapseln mit etwas Flüssigkeit ein oder verrührt ein bis zwei Teelöffel des Pulvers in einem Glas Mineralwasser und trinkt den Inhalt schluckweise. Die Anwendung sollte aber eine Dauer von vier Wochen nicht überschreiten. Bei länger anhaltenden, wiederkehrenden Beschwerden sollte dann auf jeden Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Es ist wichtig, die Heilerde mit reichlich Wasser einzunehmen. Die Partikel der Heilerde binden viel Flüssigkeit und quellen im Darm stark auf. Das kann bis zu einem Darmverschluss führen.

Heilerde bindet nicht nur Schadstoffe. Auch erwünschte Substanzen lagern sich an die Partikel an. Deswegen soll man Heilerde nicht gleichzeitig mit Medikamenten einnehmen und mindestens zwei Stunden zeitlichen Abstand zur Einnahme von Medikamenten einhalten.

Wer an einem Reizdarmsyndrom leidet, sollte vorsichtig mit der Einnahme von Heilerde sein, denn die feinen Partikel können die Zellen der Darmschleimhaut zusätzlich reizen. Bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten besteht außerdem die Gefahr, dass die feinen Partikel der Heilerde zur Bildung von Abszessen führen.

Reflux Beschwerden liegt nicht immer ein Überschuss an Magensäure zu Grunde. Liegt eine Schwäche des Magenschließmuskel vor, kann auch zu wenig Magensäure vorhanden sein. In diesem Fall ist die Einnahme von Heilerde gegen Sodbrennen nicht angebracht.

Wer also nur gelegentlich unter Sodbrennen durch Übersäuerung des Magens leidet, und bei dem Sodbrennen nicht das Begleitsymptom anderer Erkrankungen ist, dem ist mit Heilerde gut geholfen.Die Einnahme von Heilerde ist zwar grundsätzlich frei von Nebenwirkungen, aber trotzdem nicht ganz unproblematisch und sollte im Krankheitsfall nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

Was kann Heilerde noch?

  • Bei Blähungen und Völlegefühl bindet sie Verdauungsgase,
  • bei Durchfall überschüssiges Wasser und schädliche Bakterien im Darm.
  • Auch gegen Mundgeruch, der ja oft auf Bakterien und ihr Stoffwechselprodukte zurückzuführen ist, soll sie helfen.
  • Die Substrat bindenden Eigenschaften helfen gegen einen verdorbenen Magen.
  • Heilerde bindet auch Gallensäure und hilft so, den Cholesterinspiegel zu senken, denn Gallensäure wird aus Cholesterin hergestellt. Aber nicht nur das,
  • auch Nahrungsfett bindet sich an Heilerde und wird so unverdaut ausgeschieden. Dadurch ist Heilerde auch gut für die schlanke Linie.

Äußerlich angewandt wird Heilerde als Bad, Umschlag oder Wickel bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Akne, Sonnenbrand, kleinen Wunden oder Insektenstichen eingesetzt. Auch gegen Beschwerden des Bewegungsapparates, wie Prellungen, Quetschungen,Verstauchungen, Gelenkschmerzen oder Arthritis kommt Heilerde zum Einsatz.

Heilerde ist ein sehr vielseitig anwendbares Naturheilmittel, mit dem wir vielen Alltagsbeschwerden zu Leibe rücken können, wobei Heilerde gegen Sodbrennen und Hautprobleme wohl am häufigsten eingesetzt wird. Warum sollten wir nicht gelegentlich einen Schluck aus dem Gesundbrunnen der Natur nehmen?

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Evelyn Zientz
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