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Frau mit Speiseröhrenkrebs bei einer Besprechung mit der Ärztin

Speiseröhrenkrebs: Symptome, Ursachen, Vermeidung

Diagnose Speiseröhrenkrebs bedeutet, dass sich ein Tumor (Karzinom) in der Speiseröhre gebildet hat. Der Krebs ist in hohem Maße gefährlich, verläuft lange Zeit ohne Schmerzen, die Symptome machen sich erst spät bemerkbar. Wie bei jeder Krebserkrankung verschlechtern sich die Überlebenschancen der Patienten, desto später die Krankheit erkannt und behandelt wird. Eine Therapie ist die Entfernung durch eine Operation.

Was mit „harmlosen“ Sodbrennen und Aufstoßen beginnt, kann sich später als gefährliche Krankheit zeigen, wenn die Anzeichen nicht rechtzeitig ernst genommen werden.

Wie macht sich Speiseröhrenkrebs bemerkbar?

Junge Frau mit Speiseröhrenkrebs fasst sich an den HalsDie medizinische Bezeichnung für Speiseröhrenkrebs ist Ösophagus Karzinom (mit Ösophagus wird die Speiseröhre bezeichnet). Wenn in der Speiseröhre Schleimhautzellen unkontrolliert wachsen, dann können bösartige Karzinome entstehen. Die Ursachen von Speiseröhrenkrebs liegen im Dunkeln, es bleibt unbekannt, was die Erkrankung ausgelöst hat. Als gesichert gilt, dass Alkohol und Nikotin das Risiko erhöhen. Anzeichen für eine Erkrankung kann (chronisches) Sodbrennen sein. Sodbrennen oder Reflux wird ausgelöst, weil Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Die Schärfe dieser Säure kann die Schleimhaut der Speiseröhre angreifen und schädigen. Daraus können sich Tumore entwickeln.

Neben Sodbrennen und saurem Aufstoßen sind – in einem späteren Stadium der Erkrankung – folgende Symptome zu beobachten:

Bei diesen Symptomen oder Sodbrennen über einen längeren Zeitraum ist eine medizinische Abklärung durch einen Arzt auf alle Fälle angeraten. In fortgeschrittenem Stadium machen sich vor allem Schluckbeschwerden bemerkbar, Heiserkeit und andauernder Husten. Die Neigung zu Lungenentzündungen kann zunehmen. All diese Symptome weisen nicht zwangsläufig auf Speiseröhrenkrebs hin, dürfen dennoch nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Erst mit einer Magenspiegelung und der Entnahme einer Gewebsprobe (Biopsie) lässt sich Gewissheit erlangen. Neben Magen und Zwölffingerdarm wird die Speiseröhre endoskopisch untersucht.

Wie kann man sich vor Speiseröhrenkrebs schützen?

Wie nahezu bei jeder Erkrankung, lässt sich im Vorhinein schwer sagen, wer künftig daran erkranken wird. Beim Speiseröhrenkrebs können unter anderem die Lebens- und Essgewohnheiten zu den Risikofaktoren gezählt werden:

  • Alkohol und Nikotin erhöhen das Speiseröhrenkrebs–Risiko
  • Barrett Syndrom (krankhafte Gewebeveränderung, Vorstufe zum Krebs) als Folge von chronischem Sodbrennen
  • Übergewicht (statistisch gesehen steigt mit dem Body-Mass-Index die Gefahr, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken)
  • Vorhandene Tumore im Mund- Rachen- und Halsbereich
  • Patienten, die sich einer Strahlentherapie im Hals- und Brustbereich unterziehen mussten (Brust- oder Lungenkrebs)
  • Verschluss des Magens: Achalasie – der Schließmuskel zum Magen öffnet nicht richtig, die Beweglichkeit (Motilität) der Speiseröhre ist gestört
  • Verletzungen und Verätzungen der Speiseröhre durch Säure oder Verschlucken von harten und kantigen Gegenständen
  • Ernährung: scharfe und ausgesprochen heiße Speisen und Getränke

Anhaltender Rückfluss von Magensäure in den unteren Teil der Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux) stellt ebenfalls ein hohes Risiko dar. Die Schleimhautzellen werden angegriffen und geschädigt.

Zusammenfassend zur Vorbeugung: Speiseröhrenkrebs Symptome im Frühstadium erkennen und alles vermeiden, was die Schleimhaut der Speiseröhre über längere Zeit schädigen kann.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es bei Speiseröhrenkrebs?

Um den Nachweis für eine Speiseröhrenkrebs – Erkrankung zu erbringen, ist ein erster Schritt eine sogenannte Magenspiegelung. Im Rahmen dieser, wird in der Speiseröhre nach möglichen Karzinomen gesucht. Bei positivem Befund werden weitere Untersuchungen folgen.

Von der Befundung hängt die weitere Behandlung ab. Die Ärzte werden entscheiden ob eine operative Entfernung möglich, ob eine zusätzliche oder alternative Strahlen- oder Chemotherapie zu empfehlen ist. Im Frühstadium zeigt die operative Entfernung, die beste Wirkung. Später wird ein multimodales Behandlungskonzept (Strahlentherapie und Operation werden kombiniert) mehr Chancen haben.

Die Speiseröhre kann sich im Laufe der Krankheit, sogar soweit verengen, dass eine Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist. Solchen Patienten kann mit dem Einsatz eines „Stunt“, der die Speiseröhre dehnt, zumindest die Nahrungsaufnahme erleichtert werden.

Welche Lebenserwartung ist mit der Diagnose Speiseröhrenkrebs verbunden?

Drei Junge Ärzte bei einer OperationDie Lebenserwartung hängt mit der Früherkennung zusammen. Obwohl Sodbrennen und saures Aufstoßen nicht zwangsläufig mit Speiseröhrenkrebs zusammenhängen, sind diese Symptome ernst zu nehmen. Vor allem, wenn sie länger dauern.

Die Heilungschancen sind gut, wenn der Krebs operativ komplett entfernt werden kann. Eine gute Nachsorge ist in diesem Fall unerlässlich, um Hinweise auf eine neuerliche Erkrankung zu erkennen. Im fortgeschrittenem Stadium, wenn er Metastasen gebildet hat und operativ nicht mehr entfernbar ist, liegt die Lebenserwartung bei fünf Jahren. Gerade einmal 20 Prozent der Patienten überleben diesen Zeitraum.

Zusammenfassung Speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs ist heimtückisch, da er fast ohne Symptome auftaucht. Es kann mit leichtem Sodbrennen und saurem Aufstoßen beginnen, später kommen dann Schmerzen in der Brust, Erbrechen und Appetitlosigkeit hinzu. Eine Vermeidung ist nicht immer möglich, das Risiko einer Erkrankung kann aber reduziert werden.

Je früher der Speiseröhrenkrebs entdeckt wird, desto höher die Heilungschancen. In der frühen Phase – noch bevor der Tumor Metastasen gebildet hat – ist eine operative Entfernung chancenreich. Später helfen bedingt nur mehr multimodale Therapien. Die Heilungschancen bei zu spät erkanntem Speiseröhrenkrebs sind äußerst gering.

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Joachim Grünbaum
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