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Arzt führt eine Magenspiegelung durch

Magenspiegelung bei Sodbrennen

Wer gelegentlich unter Sodbrennen leidet, weil er seinen Magen mal wieder mit all den herrlichen Leckereien überfordert hat, muss sich keine große Sorgen um eine ernsthafte Erkrankung machen und kann getrost auf altbewährte Hausmittel zurückgreifen.

Manchmal geht häufig wiederkehrendes Sodbrennen aber mit einer, durch den Reflux saurer und galliger Magensäure entzündeten Speiseröhre und saurem Aufstoßen einher. Die Symptome ähneln dann eher einer Herzerkrankung. Dann sollte man nicht den Kopf in den Sand stecken und sich schon mal psychisch auf eine Gastroskopie vorbereiten. Eine Gastroskopie wird dann empfohlen, wenn durch eine medikamentöse Behandlung und eine Umstellung der Ernährung keine Besserung anhaltender Beschwerden eintritt.

Eine Gastroskopie oder Magenspiegelung ist eine Untersuchung des Magens, der Speiseröhre und des Zwölffingerdarms mit Hilfe eines Gastroskops. Das Gastroskop ist ein Gerät, mit dem man die Schleimhaut des oberen Verdauungstraktes sichtbar machen kann. Das schlauchförmige Gerät enthält eine Kamera, eine Lichtquelle und einen Arbeitskanal, über den gegebenenfalls chirurgische Eingriffe durchgeführt werden können.

Durchführung einer Gastroskopie

Die Endoskopie wird meist ambulant unter örtlicher Betäubung des Rachenraums durchgeführt. Bei Bedarf wird zusätzlich ein Schmerzmittel verabreicht. Das Sichtgerät wird so eingeführt, dass der Rachen nicht gereizt wird. Der Patient kann durch Schlucken dabei helfen, den Schlauch einzuführen. Die Untersuchung dauert nur etwa drei bis sechs Minuten, falls Gewebeproben entnommen werden, zur reinen Diagnose sogar nur zwei bis vier Minuten. Damit alle Bereiche optimal eingesehen werden können, wird Luft in den Magen gepumpt. Die wird weitgehend abgesaugt, wenn das Endoskop nach der Untersuchung wieder entfernt wird.

Wann ist eine Magenspiegelung notwendig?

Eine Magenspiegelung dient zur Diagnose verschiedener Erkrankungen, wie Speiseröhrenentzündung, Speiseröhrenkrebs, Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre oder einer Infektion mit Helicobacter pylori.

Sodbrennen kann die Entstehung verschiedener bösartiger Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes begünstigen. Deshalb ist eine Magenspiegelung zur Vorsorge angebracht, wenn es häufiger auftritt. Verschiedene andere Beschwerden, wie anhaltende Übelkeit mit Erbrechen, eventuell sogar das Erbrechen von Blut, Aufstoßen, Schluckstörungen, Durchfall, schwarze Stuhlverfärbung, die auf Blut im Stuhl hinweist, Gewichtsverlust oder Schmerzen im Brustbereich geben ebenfalls Anlass zu einer Gastroskopie.

Der Arzt untersucht bei der Magenspiegelung den Zustand der Schleimhäute von Speiseröhre und Magen, stellt fest ob Entzündungen vorliegen und ob der Übergang von der Speiseröhre zum Magen und vom Magen zum Zwölffingerdarm geöffnet oder geschlossen ist.

Mit der Gastroskopie kann man aber auch der Ursache für häufiges Sodbrennen auf den Grund kommen, falls den Beschwerden Probleme mit dem Zwerchfell zu Grunde liegen. Die Gastroskopie deckt auch eventuelle Zwerchfellbrüche oder Erweiterungen der Zwerchfellzwinge auf. Bei beiden Komplikationen kann Sodbrennen als Begleitsymptom in Erscheinung treten.

Sodbrennen und Zwerchfellbruch

Normalerweise tritt die Speiseröhre auf dem Weg in den Magen durch einen engen Spalt im Zwerchfell, den Hiatus. Ist dieser Spalt zu weit, spricht man von einer Hiatusinsuffizienz. Dieser Zustand ist nicht angeboren und entwickelt sich im Laufe des Lebens. Bestimmte Faktoren, die die Entstehung einer Hiatusinssuffizienz begünstigen, wie eine angeborene Bindegewebsschwäche, scheinen aber erblich zu sein. Auch starke Belastung und Dehnung des Zwerchfells fördern die Entstehung.

Ein Zwerchfellbruch oder eine Hiatushernie liegt vor, wenn durch den vergrößerten Durchlass im Zwerchfell die oberen Bereiche des Magens mit dem Übergang der Speiseröhre zum Magen sich immer oder vorübergehend oberhalb des Zwerchfells befinden. Eine Hiatushernie kann den unteren Verschluss der Speiseröhre in seiner Funktion beeinträchtigen und geht daher oft mit einer Refluxkrankheit und Sodbrennen einher.

Wie Sie die Gastroskopie vorbereiten

Illustration einer Magenspiegelung (Gastroskopie)

Nüchtern erscheinen

Es versteht sich von selbst, dass man zu einer Magenspiegelung nüchtern erscheint. Nur bei leerem Magen ergibt die Untersuchung aussagekräftige Befunde. Außerdem verringert sich so das Risiko, Mageninhalt zu erbrechen und versehentlich einzuatmen. Schon acht Stunden vor der Untersuchung dürfen Sie nichts mehr essen und trinken außer stillem Wasser, das bis zwei Stunden vor der Gastroskopie erlaubt ist.

Nicht rauchen

Schon am Abend vor der Magenspiegelung sollten Sie auf Zigaretten verzichten, denn Nikotin regt die Produktion von Magensäure an. Dadurch können die Ergebnisse verfälscht werden. Und auch Magensaft kann während der Untersuchung in die Speiseröhre aufsteigen und eingeatmet werden.

Medikation anpassen

Fall Sie regelmäßig Medikamente nehmen, müssen die vor einer Magenspiegelung nicht abgesetzt werden. Die einzige Ausnahme sind Blut verdünnende Medikamente, wie Aspirin, Marcumar oder Heparin. Bei der Gastroskopie werden eventuell Gewebeproben genommen oder es kommt unbeabsichtigt zu kleinen Verletzungen. Die stellen normalerweise kein Problem dar. Bei der Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten kann es aber zu größeren Blutungen kommen.

Nach der Gastroskopie

Nach der Magenspiegelung sollten Sie ebenfalls für einige Stunden auf Nahrung verzichten. Durch die Untersuchung und Gabe von Betäubungsmitteln kann der Schluckreflex beeinträchtigt sein. Auch Maschinen und Fahrzeuge sollten Sie in dieser Zeit nicht bedienen, weil das Reaktionsvermögen durch die Einnahme von Beruhigungsmitteln beeinträchtigt ist.

Die Risiken einer Magenspiegelung

Die Gastroskopie ist ein schonendes Routineverfahren. Das Endoskop kann allerdings beim Einführen eine unangenehmen Würgereflex auslösen. Gelegentlich kommt es durch die Reizung des Kehlkopfes zu Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder Halsschmerzen. Auch Blähungen, Aufstoßen oder Völlegefühl können auftreten, denn der Magen wir während der Untersuchung mit Luft gefüllt.

Ernsthafte Komplikationen treten dagegen nur selten auf. Dazu zählen Verletzungen oder Perforationen des untersuchten Gewebes oder Schäden am Gebiss. Eine Lungenentzündung kann durch das Einatmen von aufgestiegenem Mageninhalt entstehen. Vorübergehend können reflexartige Herzrhythmusstörungen auftreten.

Gastroskopie – ja oder nein?

Ständiges Aufstoßen und Sodbrennen sind ein Risikofaktor für bösartige Veränderungen der Speiseröhre und des Magens. Zur Früherkennung von Krebserkrankungen des oberen Verdauungstraktes scheint eine regelmäßige, prophylaktische Gastroskopie für Sodbrennen Patienten deshalb sinnvoll.

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Evelyn Zientz
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