Ein Fläschchen Schüssler Salze in einem Haufen Tabletten

Welches Salz hilft bei Sodbrennen und welches ist schädlich?

Die Heilkraft von Salzen und Solen ist seit vielen Jahrhunderten bekannt und wird für viele Krankheitsbereiche eingesetzt. Doch Salz ist nicht gleich Salz. Bei der Behandlung von Sodbrennen gibt es entgegengesetzte Empfehlungen bei Salz. Während Bullrich-Salz und Schüssler-Salze bei Sodbrennen-Symptomen regenerierend wirken, ist Kochsalz therapeutisch eher zu vermeiden. Wir klären auf, wie Salz hier einzusetzen ist.

Zusammenfassung

  • Bei der Verwendung von Salz bei Sodbrennen gilt es die verschiedenen Salzsorten zu unterscheiden.
  • Ein dauerhaft hoher Konsum von Kochsalz fördert das Risiko von Sodbrennen.
  • Bullrich-Salz alias Natron wirkt als altes Universalmittel kurzfristig, die aufsteigende Magensäure zu neutralisieren
  • Bestimmte Schlüssler-Salze sind eine heilkundliche Form der nachhaltigen Sodbrennen-Behandlung

Die Gefahr von zu viel Salz bei Sodbrennen

Rein chemisch gesehen sind Salze immer eine Verbindung von einem positiv (Kation) und einem negativ (Anion) geladenen Teilchen. Im festen Zustand haben sie eine Kristallform und gut in Wasser löslich. Für den menschlichen Organismus gibt es grundsätzlich genießbare oder giftige Salze. Eine für den Menschen lebenswichtige Salzverbindung ist das Natriumchlorid (NaCl), besser bekannt als Speise- oder Kochsalz. Die hier enthaltenen Chlorid-Ionen sind auch ein elementarer Bestandteil der menschlichen Magensäure (Salzsäure HCl)

Die Dosis macht bei Kochsalz den Effekt. Bis zu einer gewissen Menge ist Natriumchlorid essentiell für den Elektrolysehaushalt des Körpers, bei einem hohen Konsum wirkt es gerade bei Reflux und Sodbrennen schädlich. In zahlreichen Studien konnte ein Zusammenhang zwischen Sodbrennen und Salzkonsum festgestellt werden. Salz ist hier als Säurestimulanz einzuschätzen. Eine übermäßige Zufuhr von Kochsalz erhöht demnach das Risiko für Sodbrennen dadurch, dass der saure Magensaft für längere Zeit im Magen bleibt. Auch die Magenbeweglichkeit wird durch zu viel Salz eingeschränkt.

Schon gewusst?

Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein täglicher Salzkonsum von bis zu fünf Gramm pro Tag empfehlenswert. Ein Großteil der Salzmengen in der Nahrung ist versteckt in verarbeiteten Lebensmitteln. Bei dauerhaft hohem Konsum von Salz erhöht zudem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bewährtes Hausmittel: Bullrich Salz bei Sodbrennen

Streng genommen ist das Bullrich Salz gar kein Salz, sondern Natron. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die Marke Bullrich-Salz einen Namen gemacht als wirksames und mild wirkendes Heilmittel für alle, die an Sodbrennen leiden. Das vom Apotheker August Wilhelm Bullrich erfundene „Salz“ besteht aus Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), also Natron, was seit jener Zeit hilft, die übermäßige Magensäure zu neutralisieren.

Seit den ersten Selbstversuchen von Bullrich, der selbst an starkem Sodbrennen litt, haben unzählige Betroffene durch den Einsatz von Bullrich-Salz Linderung erfahren. So wie das Natrium im Kochsalz verwandt ist mit der Magensäure, findet sich das Natron auch in den Schleimhäuten von Mund, Rachen und Speiseröhre wieder. Dort wird Natron beständig abgesondert als eine natürliche Verteidigung gegen die aufsteigende Magensäure bei Reflux.

So zuverlässig das Natron in Form von Bullrich-Salz auch kurzfristig wirkt, sollte es jedoch nicht ausschließlich in den Einsatz kommen. Um hartnäckiges Sodbrennen zu behandeln, sollten vielmehr vorbeugende Maßnahmen und Verhaltensweisen die Basis sein.

Schüssler-Salze gegen Sodbrennen

Schüssler-Salze gehören ebenfalls nicht zu den echten Salzen. Die vom Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler bereits im 19. Jahrhundert entwickelten Mineraliensalze sind homöopathische biochemische Arzneimittel. Der Ansatz von Schüßler war, den Mangel eines bestimmten Minerals im Körper durch die Aufnahme dieses homöopathisch verdünnte Mineralsalz wieder zuzuführen. Schüssler hat im Zuge dessen für viele menschliche Mangelzustände zwölf entsprechende Basis-Salze gefunden.

Bei der Behandlung von Sodbrennen und Reflux konnten sich seitdem vor allem zwei Salze bewähren, bei dem wiederum Natrium eine Rolle spielt.

  • Schüßler-SalzNummer 8: Natrium chloratum
    Dieses Salz wird aus Kochsalz verdünnt hergestellt. Es hilft bei der Regulation des Wärme- und Flüssigkeitshaushalts und bei Sodbrennen, vor allem in Kombination mit einem starken Verlangen nach Salz.
  • Schüßler-Salz Nummer 9: Natrium phosphoricum
    Der Ursprung dieses Salzes ist Natriumphosphat. Es kommt überall dort zum Einsatz, wo zu viel Säure im Körper herrscht. Bei Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbein, verbunden mit Heißhunger auf Süßem, sauren Ausdünstungen und plötzlicher Energielosigkeit ist dieses Salz angezeigt.

Wie alle Schüssler-Salze helfen diese eher langfristig. Nur durch die regelmäßige und dauerhafte Einnahme der Mittel können sich die Zellen mit den fehlenden Mineralien füllen und ihre Funktionen wieder voll erfüllen.

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Wieviel Salz ist gesund? Ernährungsempfehlungen bei Sodbrennen

Die Aufnahme von Salz ist für den Körper lebenswichtig. Doch in erhöhter Dosis wirkt zu viel Salz bei Patienten mit Refluxproblematik reizend und fördert die Säureproduktion des Magens. Bei der Berechnung des täglichen Salzkonsums sind es vor allem die nicht sichtbaren Salzmengen, die zu Buche schlagen.

Vor allem in vielen Fertiggerichten, in Wurstwaren, abgepackten Salat-Mischungen, Gewürzmischungen und gesalzenen Knabber-Snacks sind zum Teil hohe Mengen an Salz enthalten. Um sicher kontrollieren zu können, wieviel Salz Sie zu sich nehmen, sollten Sie auf solche Nahrungsmittel soweit es geht, verzichten. Bereiten Sie nach Ihren Speisen zu und verfeinern Sie diese mit gutem Salz in Maßen.

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Evelyn Zientz
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