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Achalasie Patient lässt sich vom Arzt beraten

24 Stunden ph Metrie bei Sodbrennen

Bei andauerndem Sodbrennen geht es natürlich darum, die genaue Ursache für diese Beschwerden zu kennen. Die 24-Stunden-pH-Metrie ist eine wichtige Diagnosemethode bei Sodbrennen und einem Verdacht auf Reflux. Während dieser ambulanten Messmethode wird über eine Langzeitmessung der pH-Wert an der Speiseröhre festgestellt. Die so ermittelten Werte helfen dem behandelnden Arzt nicht nur zu einer Diagnose, sondern auch bei der Auswahl einer wirksamen Behandlungsmethode.

Zusammenfassung

  • Bei der 24-Stunden-pH-Metrie wird über eine kleine Sonde einen Tag lang der pH-Wert in der Speiseröhre gemessen.
  • Für diese Untersuchungsmethode ist lediglich ein ambulanter Aufenthalt notwendig.
  • Betroffene können mit der Messapparatur nach Hause gehen.
  • Die ph-Metrie ist ein schmerzloses und unkompliziertes Diagnoseverfahren mit guten Aussagewerten.
   

Was ist eine 24-h-pH-Metrie und wie funktioniert sie?

Eine 24-h-pH-Metrie ist eine Messmethode, bei der die Säurebelastung der unteren Speiseröhre innerhalb von 24 Stunden gemessen wird. Durch diese Untersuchung kann ein Arzt zuverlässig feststellen, ob es einen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre gibt (Reflux) und wie stark dieser ist. Dieses Untersuchungsverfahren wird in der Regel von Gastroenterologen durchgeführt. Die Ärzte führen dafür vorsichtig eine kleine Mess-Sonde in die Speiseröhre ein, damit sie 24 Stunden lang den dortigen pH-Wert messen kann.

Der ph-Wert der Magensäure ist im Normalfall ein weitaus niedriger als der in der Speiseröhre. Sobald die Magenflüssigkeit vom Magen in die Speiseröhre zurückfließt, führt das zu Problemen, unter anderem zu saurem Aufstoßen oder zu Sodbrennen.

Wann ist eine 24-Stunden-pH-Metrie sinnvoll?

Einige Betroffene, für die diese Untersuchung angesetzt wurde, berichteten über lang anhaltende Bauchschmerzen, Sodbrennen oder dem Gefühl von Säure im Magen. Haben vorhergehende Untersuchungen keine brauchbaren Ergebnisse gebracht oder in den folgenden Fällen ist die Durchführung einer 24 h-pH-Metrie angezeigt:

  • Wenn bei Patienten eine Refluxerkrankung vermutet wird als Ursache für deren Sodbrennen und andere Diagnoseverfahren kein Ergebnis gebracht haben
  • Im Vorfeld einer geplanten Reflux-Operation
  • Um die Medikation einer bestehenden Sodbrennen-Behandlung zu überprüfen und die Medikamentendosis anpassen zu können
  • Als Diagnoseverfahren bei unklaren Ursachen von Schmerzen in der Brust oder chronischem Husten

Schon gewusst?

Der pH-Wert bezeichnet den basischen oder sauren Wert einer Flüssigkeit. Bei einer Skala von 0 bis 14 gelten pH-Werte unter 7 als sauer, alle über 7 als basisch oder alkalisch. Die menschliche Magensäure hat einen pH-Wert von 1 bis 2 und gehört zu den sauersten Flüssigkeiten des Körpers. In der Speiseröhre sollte der pH-Wert nicht 4 unterschreiten.

Vorbereitung und Ablauf einer 24h-pH-Metrie

Zum Zeitpunkt der Untersuchung sollte der Magen leer sein, also muss man völlig nüchtern beim Arzt erscheinen. Mindestens sechs Stunden vor der Untersuchung sollten Patienten weder etwas essen noch trinken. Deswegen sind es meist Termine am frühen Morgen. Meistens ist auch der Verzicht auf alle Medikamente notwendig, die einen Einfluss auf das Untersuchungsergebnis haben könnten. Geht es in der Untersuchung darum, die Wirkung von bestimmten Medikamenten oder Säureblockern zu überprüfen, so müssen diese im Vorfeld der pH-Metrie weiter eingenommen werden.

Die 24-Stunden-pH-Metrie ist in der Regel eine ambulante Untersuchung, zur der die Patienten nicht über Nacht in ein Krankenhaus müssen. Zu Beginn wird mit einem Gel die empfindliche Nasenschleimhaut betäubt. Dann wird eine wenige Millimeter dicker Sonden-Schlauch (mit dem Durchmesser einer Spaghetti) über die Nase eingeführt, der bis in die Speiseröhre reicht. Sobald die Sonde am Ende des Schlauches an der richtigen Stelle liegt, wird die Sonde mit einem Pflaster fixiert.

Das Anlegen der Sonde ist ein Vorgang von nur wenigen Minuten.

Die Sonde ist mit einem etwa 8 x 15 cm großen Messgerät verbunden, dass die Patienten während der nächsten 24 Stunden an einem Gürtel befestigt bei sich tragen. Während der gesamten Messperiode sollten sie ein Protokoll führen: Wann essen sie, wann legen sie sich hin oder wann haben sie Beschwerden? In dieser Zeit können sich Patienten ganz normal verhalten, sollten allerdings auf starke körperliche Aktivitäten verzichten, die ein Verrutschen der Sonde bewirken oder das Messgerät beschädigen könnten. Auf Duschen oder Baden ist eher zu verzichten.

Was sind die möglichen Ergebnisse einer 24-Stunden-pH-Metrie?

Am darauffolgenden Morgen wird in der Praxis die Sonde wieder entfernt. Danach erfolgt eine Auswertung der Messergebnisse. Prinzipiell sind zwei grundlegende Messergebnisse möglich:

  1. Es werden keine Auffälligkeiten festgestellt und die Säurekonzentration im Bereich der Speiseröhre verhält sich normal. Dann muss der behandelnde Arzt nach einer anderen Ursache der auftretenden Beschwerden suchen.
  2. Die Ergebnisse belegen, dass übermäßig häufig Magensäure zurück in die Speiseöhre fließt. Dies legt die Diagnose einer gastroösophagealen Refluxkrankheit nahe.

Kann eindeutig eine Refluxkrankheit diagnostiziert werden, wird ein behandelnder Arzt eine passende Behandlung beginnen. Dann kommen zum einen Medikamente zum Einsatz, die die Magensäure neutralisieren oder die die Produktion von Magensäure reduzieren helfen. Bei bereits bestehender Medikation kann die Dosis oder die Sorte der verabreichten Medikamente verändert werden.

Im Falle von Reflux, aber bereits bei Symptomen von Sodbrennen empfehlen Ärzte immer auch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten sowie von Verhaltensweisen. Fettreiche Ernährung, regelmäßiger Alkoholkonsum, Kaffeegenuss und Rauchen sind häufig Auslöser von Sodbrennen und Reflux. Auch Stressfaktoren und psychische Belastungssituationen begünstigen ebenfalls das Entstehen der Krankheit.

Unterschied zur Impedanzmessung

Auch mit einer sogenannten Impedanzmessung kann der Rückfluss von Magenflüssigkeit in die Speiseröhre erfasst werden. Doch anders als bei der pH-Metrie, wo es um die Erfassung des pH-Wertes am Mageneingang und in der Speiseröhre geht, erfasst die Impedanzmessung auch das nicht-saure Volumen und eben mehr die gesamte Menge der rückfließenden Flüssigkeit.
Manchmal werden beide Untersuchungsvarianten miteinander kombiniert, so dass eine noch präzisere Messung des Reflux-Vorganges möglich wird.

Gibt es Risiken oder Gefahren? Erfahrungsberichte von Betroffenen

Die 24-Stunden-pH-Metrie ist eine schmerzlose Untersuchung und verläuft im Allgemeinen ganz ohne Risiken. Von vielen Patienten wird der im Rachen befindliche Schlauch allerdings als unangenehm empfunden. Auch wenn der Schlauch relativ dünn ist, kann es vereinzelt zu Würge- oder Brechreiz kommen. Doch in den meisten Fällen wird der Schlauch nach einiger Zeit gut toleriert und die Patienten gewöhnen sich recht schnell daran.

Die Befürchtungen vor der pH-Metrie sind eher psychologischer Natur. Dadurch, dass der Schlauch erstens sehr dünn ist und nicht am Zungenrand sondern am Rachen verläuft, dürfte der Würgereiz eigentlich nicht besonders stark sein.
Manche Betroffene berichten von einem komischen Gefühl beim Essen und Trinken.

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Das Trinken ist über einen Strohhalm etwas einfacher. Die Verdauung und alle normalen Funktionen im Magen oder beim Verdauen werden durch die Messapparatur jedoch nicht beeinträchtigt.

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Joachim Grünbaum
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