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Schüssler Salze Tabletten mit Deko auf einem Tisch

Schüßler Salze als Mittel gegen Sodbrennen

Schüßler Salze sind beliebte alternative Heilmittel, die eine sanfte Besserung aller möglichen Beschwerden versprechen. Kann man nun mit Hilfe der Schüßler Salze Sodbrennen ebenso wirkungsvoll lindern?

Was sind Schüßler Salze?

Schüßler Salze als alternative Heilmethode gehen auf den Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts die „Biochemische Heilweise“ entwickelte. Er ging davon aus, dass alle Krankheiten auf eine Störung des Mineralhaushaltes der Körperzellen zurückzuführen seien. Statt den Mineralstoffmangel direkt auszugleichen, werden die fehlenden Salze, wie in der Homöopathie, potenziert, also stark verdünnt. Nur auf diesem Weg könnten die Ionen in das Zellinnere gelangen, so glaubte Schüßler.

Schüßler ging auch davon aus, dass Abwehrreaktionen auf pathogene Reize die Zellen so sehr erschöpfen würden, dass sich dabei der Mineralgehalt aufbrauchen würde. Diesen galt es auszugleichen, indem man die Zellen durch die Gabe von homöopathischen Dosen des fehlenden Minerals anregen würde, dieses in den erforderlichen Mengen aufzunehmen. Vorausgesetzt natürlich, das entsprechende Mineral ist auch in der benötigten Menge vorhanden.

Durch die Gabe von Schüßler Salzen können nur Mangelzustände innerhalb der Zelle behoben werden. Um das Gleichgewicht auch außerhalb der Zellen wieder herzustellen wäre ein besondere Ernährung nötig. Dabei handelt es sich um eine basenreiche Ernährung mit viel Gemüse, Salaten, reifem Obst, Keimen und Sprossen.

Anwendung von Schüßler Salzen

Zur Feststellung, welches Salz zur Anwendung kommen sollte diente bei akuten Erkrankungen neben den Symptomen des Patienten auch bestimmte Vorlieben oder Abneigungen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln. Mineralstoffmangel hinterlässt nach Schüßler verräterische Spuren im Gesicht des Patienten. Eine Antlitzdiagnose sollte daher anhand von besonderen Beschaffenheiten und Färbungen der Haut Aufschluss über das geeignete Präparat geben.

Schüßler entwickelte ein Set von ursprünglich zwölf verschiedenen Salzen, die er Funktionsmittel nannte. Diese Basissalze wurden später von seinen Anhängern noch um 15 Ergänzungssalze erweitert, so dass heute 27 Schüßler Salze zur Verfügung stehen. Zum Einsatz kommen meist Verdünnungen D6 und D12, die heute in Form von Globuli, Tabletten oder Tropfen dargereicht werden. Schüßler Salze werden von Erwachsenen bei akuten Beschwerden viertelstündlich eingenommen. Kinder und Säuglingen nehmen die Präparate in längeren Zeitintervallen ein.

Schüßler Salze gegen Sodbrennen

Schüßler Salze kommen auch in der Behandlung von Sodbrennen zum Einsatz. Die Anwendung zielt darauf ab, dass bestimmte Schüßler Salze Magensäure binden oder die Produktion von Magensäure reduzieren und so die Reflux Beschwerden lindern können

Für die Behandlung von Sodbrennen sind besonders zwei Schüßler Salze, Natrium phosphoricum, und Natrium chloratum, von Bedeutung.

  • Ein Fläschchen Schüssler Salze in einem Haufen TablettenNatrium phosphoricum Nr. 9: Natrium phosphoricum wird aus Natriumphosphat hergestellt, das auch heute anderweitig, zum Beispiel in der Lebensmittelproduktion, als Säureregulator eingesetzt wird. Das entsprechende Schüßler Salz soll demnach den körpereigenen Säurehaushalt regulieren und einem Zuviel an Magensäure entgegenwirken. Bei Sodbrennen ist das der Fall, wenn ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein oder in der Speiseröhre auftritt. Ein sicheres Zeichen für zu viel Magensäure. Die Therapie mit Natrium phosphoricum ist weiterhin angesagt, wenn der Patient zusätzlich einen Heißhunger auf Süßes verspürt und unter Energielosigkeit und Abgeschlagenheit leidet. Auch wenn das Körpergewicht aus dem Gleichgewicht geraten ist oder Haut und Haare irgendwie ungesund wirken, wird die Einnahme von Natrium phosphoricum empfohlen
  • Natrium chloratum Nr. 8: Natrium chloratum wird aus Kochsalz hergestellt. Kochsalz oder Natriumchlorid ist wichtig für die Regulation des Wärme- und Flüssigkeitshaushalts. Die gleiche Wirkung wird auch dem entsprechenden Schüßler Salz zugeschrieben. Die Behandlung mit diesem Mittel ist bei Schlundbrennen angebracht, wenn Sodbrennen den oberen Teil der Speiseröhre, dem Mund oder Rachenraum betrifft. Diese Beschweren werden oft mit einem Verlangen nach Salzigem und Störungen des Durstgefühls und der Schweißbildung begleitet.

 

Zusätzlich können noch weitere Schüßler Salze bei Sodbrennen eingenommen werden:

  • Natrium sulfuricum Nr. 10: Dieses Schüßler Salz, allgemein als Glaubersalz oder schwefelsaures Natron bekannt, entschlackt den Körper und unterstützt die Ausscheidung von überschüssiger Säure. Es kann als begleitendes Mittel eingenommen werden.
  • Lithium chloratum Nr. 16: Lithium chloratum oder Lithiumchlorid ist ebenfalls ein Salz, dass die Ausscheidung von Körperschlacken fördern soll.
  • Natrium bicarbonicum Nr. 23: Dieses Schüßler Salz wirkt regulierend und ausgleichend auf den Säurehaushalt des Körpers. In nicht potenzierter Form ist uns Natrium bicarbonicum auch als Natron bekannt und kann überschüssige Magensäure binden. Bei einem dauerhaft saurem Magen sollte es aber nicht täglich eingenommen werden. Wer regelmäßig unter Sodbrennen leider, sollte einen Arzt aufsuchen.
  • Kalium chloratum Nr. 4: Dieses Salz hilft gegen Entzündungen der Schleimhäute, unter anderem auch der Magenschleimhaut. Der Ausgangsstoff Kaliumchlorid ist das Kaliumsalz der Salzsäure, die ja auch Bestandteil des Magensaftes ist.
  • Arsenum jodatum Nr. 24: Arsentrijodid schützt ebenfalls die Schleimhäute und kann unterstützend bei Sodbrennen angewandt werden.
  • Silicea Nr. 11: Silicea ist in nicht potenzierter Form auch als Kieselsäure bekannt. Es hilft dem Körper beim Abbau von überschüssiger Säure und ist ein bewährtes Hausmittel gegen Sodbrennen.

Viele der Schüßler Salze gegen Sodbrennen sind uns auch als altbewährte Hausmittel bekannt. Die Wirksamkeit von Schüßler Salzen ist dagegen wissenschaftlich nicht belegt, trotzdem sind sie sehr beliebt und genießen das volle Vertrauen ihrer Anwender. Gegen saures Aufstoßen sind sie ein gutes Mittel, welches bei vielen Betroffenen für schnelle Hilfe sorgt. Bei stärkeren Schmerzen oder dennoch andauernden Sodbrennen ist ärztlicher Rat jedoch unabdingbar.

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Joachim Grünbaum
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