Magenkrebs durch Röntgen erkennen

Magenkarzinom – Kann Sodbrennen Krebs auslösen?

Wer häufig unter Sodbrennen leidet, hat sich sicher auch schon gefragt, ob hinter den Beschwerden auch eine ernsthafte Erkrankung, wie Magengeschwüre oder ein Magenkarzinom stecken kann. Bekommt man von Sodbrennen Magenkrebs? Oder führt ein Magenkarzinom zu Sodbrennen?

Kurz gesagt:

Magenkrebs und die Refluxkrankheit, deren Leitsymptom Sodbrennen ist, äußern sich in sehr ähnlichen Symptomen, die am besten ärztlich durch eine Gastroskopie abgeklärt werden sollten. Reflux tritt aber weit häufiger auf als ein Magenkarzinom.

Erfreulicherweise ist das Magenkarzinom in den Industrieländern eine rückläufige Krebserkrankung. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 15 000 Personen daran, das macht etwa vier bis fünf Prozent aller Krebserkrankungen aus.

Es gibt erhebliche regionale Unterschiede in der Häufigkeit, mit der Magenkarzinoms auftreten: In Westeuropa und den USA erkranken weniger Menschen an Magenkrebs als in Japan oder China. Wissenschaftler führen das in erster Linie auf die unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten zurück. Vor allem ein hoher Salzkonsum wird in diesem Fall als Risikofaktor angesehen.

Magenkarzinom oder Reflux?

Die Symptome ähneln sich. Ein Magenkarzinom verursacht im Frühstadium kaum spürbare und vor allem unspezifische Beschwerden, die nicht direkt zugeordnet werden können. Später können Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, Schluckbeschwerden und drückende oder brennende Schmerzen im Oberbauch auftreten, die man leicht für Sodbrennen halten kann. Die Symptome ähneln denen einer gastroösophagealen Refluxkrankheit, zu deren Leitsymptomen Sodbrennen gehört.

Eine direkte ursächliche Verbindung zwischen Sodbrennen und einem Magenkarzinom besteht nicht. Sodbrennen darf man deswegen aber nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn es kann sehr wohl Krebserkrankungen nach sich ziehen. In der Regel ist dann aber die Speiseröhre betroffen.

Wenn also die Beschwerden über einen längeren Zeitraum auftreten, sollte man den Weg zum Arzt nicht scheuen. Er wird im besten Fall eine bösartige Erkrankung ausschließen und eine Refluxkrankheit sollte auch nicht unbehandelt bleiben. Denn die Schleimhaut der Speiseröhre versucht sich zu schützen, wenn sie regelmäßig saurem Magensaft ausgesetzt ist. Sie versucht, ein belastbareres Gewebe aufzubauen. Dadurch erhöht sich das Risiko, eine bösartige Tumorerkrankung zu entwickeln.

Magenkrebs tritt vor allem in den späteren Lebensdekaden auf, genauer gesagt in der achten, wenn der Magen schon eine Weile in Betrieb ist und eine ordentliche Portion Schadstoffe und virulente Mikroorganismen gesehen hat. Und die Zahl der Betroffenen ist sehr gering.

Von einer Refluxkrankheit sind dagegen circa zwanzig Prozent der Bevölkerung betroffen. Wenn es hinter dem Brustbein brennt, stehen die Chancen daher gut, dass es sich „nur“ um Sodbrennen handelt.

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In den letzten vierzig Jahren ist die Magenkrebsrate in Deutschland um die Hälfte gesunken. Wissenschaftler vermuten dahinter die flächendeckende Verbreitung von Kühlschränken: Wir verzehren mehr unbehandelte Lebensmittel und weniger durch Räuchern oder Pökeln Konserviertes und halten Obst und Gemüse länger frisch. Dadurch reduziert sich die Aufnahme von Krebs erregenden Stoffen.

Was ist ein Magenkarzinom?

Ein Magenkarzinom oder Magenkrebs ist eine bösartige Gewebeneubildung der Magenschleimhaut. Magenkarzinome gehen üblicherweise von den Drüsenzellen der Magenschleimhaut aus. Auch das Lymphgewebe kann ein Karzinom entwickeln, ein so genanntes MALT-Lymphom (Mucosa Associated Lymphoid Tissue), das häufig im Magen auftritt.

In selteneren Fällen können auch das Bindegewebe oder die Muskulatur des Magens betroffen sein.

So wird ein Magenkarzinom diagnostiziert

Wenn in der Familie vermehrt Magenkarzinome auftreten oder wenn man an einer chronischen Helicobacter-Infektion leidet, sollte man sich regelmäßig untersuchen lassen. Dann besteht die Chance ein Magenkarzinom bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung zu diagnostizieren. Damit verbessern sich die Heilungschancen. Die wichtigsten diagnostischen Methoden sind eine

Magenspiegelung

Eine Magenspiegelung liefert den klarsten Befund zur Diagnose eines Magenkarzinoms. Im Rahmen einer Magenspiegelung wird der Magen mit Hilfe einer Kamera von innen untersucht. Während der Magenspiegelung können kleine Gewebeproben entnommen und anschließend mikroskopisch untersucht werden. So kann man gut unterscheiden, ob es sich um gut- oder bösartige Veränderungen handelt.

Blutuntersuchung

Bei einem Anfangsverdacht auf Magenkrebs bietet sich zunächst eine Blutuntersuchung an. Sie kann Hinweise geben auf eine möglicherweise bestehende Blutarmut, die durch Tumore, die in den Magen bluten, ausgelöst sein kann. Im Ernstfall findet man auch Tumormarker im Blut. Das sind Proteine, die bei Krebserkrankungen vermehrt auftreten.

Schon gewusst?

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Protonenpumpenhemmer (PPI), Medikament, die zur Reduktion von Magensäure eingesetzt werden, das Risiko für die Entstehung von Magenkrebs erhöhen können.

Therapie und Prognose

Ein Magenkarzinom kann in verschiedenen Formen auftreten, verschiedene Gewebe befallen, in unterschiedlichen Bereichen des Magens entstehen und in verschiedenen Entwicklungsstadien entdeckt werden. All das hat großen Einfluss auf die optimale Therapie.

Sehr kleine bösartige Veränderungen lassen sich oft endoskopisch entfernen. Bei größeren Tumoren muss der Magen ganz oder teilweise entfernt werden. Er wird dann durch eine Magenplastik aus einer Schlinge des Dünndarms ersetzt. Hat der Tumor schon stark gestreut helfen nur noch Chemotherapie und Medikamente, den Krankheitsverlauf aufzuhalten.

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Evelyn Zientz
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