Motilitätsstörung – wenn es nicht wie „geschmiert“ läuft
„Motilität“, das ist ein Begriff, mit dem viele nichts anfangen können. Dieser stammt aus dem lateinischen und bedeutet im Grunde so viel wie „Beweglichkeit“. Kommt es zu einer Störung der normalen Bewegung im Magen-Darm-Trakt, dann spricht der Arzt von einer Motiliätsstörung. Eine solche ist in der Regel mit einer schlechten Verdauung verbunden und häufig kommt es zudem zu Verstopfung oder Durchfall.
Nun wird so mancher denken: „Davon bin ich nicht betroffen!“ – vor allem wenn sie den Begriff „Motiliätsstörung“ zum ersten Mal hören. Doch die Motilität ist für jeden Menschen essentiell, denn sobald das Essen im Magen ankommt, beginnt die Verdauung
Wenn die Verdauung stockt – was ist zu tun?
Im Idealfall läuft alles wie geschmiert, aber kommt es zu Problemen, dann befasst sich ein jeder mit dem Magen-Darm-Trakt und fragt sich, was wohl hinter Verstopfung, Bauchschmerzen und Blähungen steckt. Oft sind in solchen Fällen die normalen Bewegungen der Organe beeinträchtigt und die Ärzte sprechen dann von einer Motilitätsstörung.
Für die Verdauung sind die Muskeln im Magen und Darm enorm wichtig: Sie durchmischen den Speisebrei durch rhythmisches Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln und schieben ihn weiter. Eben diese Bewegung wird von den Medizinern als Motilität bezeichnet. Hinter einer Motilitätsstörung kann eine zu starke Bewegung stecken (krampfende Muskeln) oder auch eine verringerte Beweglichkeit, aufgrund zu wenig angespannter Muskeln.
Eine Motilitätsstörung zeigt sich durch typische Symptome:
- Durchfall
- Verstopfung
- Blähungen
- Bauchkrämpfe
- Magenschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Völlegefühl
Oft kommt es bei einer Motilitätsstörung auch zu Sodbrennen. Ist das der Fall, dann bewegt sich die Magenmuskulatur zu wenig. Die Folge davon ist, dass Speisebrei im Magen zurückbleibt und dieser sich bis oben hin füllt. Dadurch ist es dem sauren Magensaft ein leichtes in die Speiseröhre aufzusteigen mit der Folge, dass Sodbrennen entsteht. Allerdings bleibt es oft nicht dabei, sondern es machen sich weitere Symptome bei einer Motilitätsstörung bemerkbar. Aus diesem Grund ist es nicht immer einfach, eine Motilitätsstörung von anderen Krankheiten zu unterscheiden.
Verdauungsstörungen: Die Verdauung natürlich anregen
Liegt eine Verdauungsstörung vor, dann ist Hilfe von außen nötig. Wer zum Beispiel nach dem Essen über immer wiederkehrende Bauchschmerzen klagt, der sollte dringend etwas unternehmen. Die Verdauung kann zum einen angeregt werden, indem auf zu fettige Speisen verzichtet wird. Auch Kaffee und Alkohol sollten nur in geringen Maße genossen werden. Ebenfalls tragen regelmäßige Mahlzeiten dazu bei, den Verdauungstrakt in Gang zu halten und zu unterstützen.
Zudem gibt es noch weitere Hausmittel, mit denen es möglich ist die Verdauung anzuregen:
- Entspannung: Nur dann wenn der Körper nicht permanent unter Stress steht, ist es dem Magen-und-Darm-Trakt möglich, seine Aufgaben problemlos zu erledigen. Daher sind regelmäßige Pausen wichtig, in denen man selbst und die Verdauung Erholung findet.
- Ausreichend Wasser trinken: Der Speisebrei bleibt durch die Flüssigkeit geschmeidig und gleitfähig. Daher sollten täglich zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee dem Körper zugeführt werden. Das bedeutet für den Magen eine Arbeitserleichterung und zudem erhält er zusätzliche Hilfe, um die Verdauung anzuregen.
- Aktive Lebensführung: Um die Verdauung zu Förden ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben. Nicht nur der Kreislauf, sondern auch der Magen-Darm-Trakt kommt bei körperlicher Aktivität in Schwung. Davon profitieren nicht nur die Vorgänge im Bauch, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden.
- Massagen: Das Gefühl besteht, dass Magen und Darm rebellieren wollen? Dann ist eine Massage eventuell hilfreich. Dafür einfach für einige Minuten mit der flachen Hand im Uhrzeigersinn über den Bauch reiben. Dadurch wird die aufgestaute Luft weitergeschoben und die Verdauung angeregt.
Bei vielen Menschen kehren trotz aller Maßnahmen, die Darmmotilität anzuregen und die Verdauung zu fördern, die Symptome häufig zurück oder sie verschwinden niemals vollständig. In diesem Fall ist eine Magentherapie mit Medikamenten notwendig, die sich auf die Linderung und Besserung der Symptome der Motilitätsstörung konzentrieren.
Motilitätsstörung behandeln / Magentherapie
Es besteht keine allgemeingültige Behandlungsmethode bei einer Motilitätsstörung. Grundsätzlich ist die Therapie von der Ursache der gestörten Magenbewegung abhängig. Dafür kommen beispielsweise Stress oder eine unvorteilhafte Ernährung infrage. Betroffene die an einer Motilitätsstörung leiden, denen ist zu empfehlen, einmal genau unter die Lupe zu nehmen, was sie ihrem Magen jeden Tag zumuten. Die Devise die gilt, ist simpel: dem Magen die Verdauungsarbeit nicht unnötig schwer machen. Zusätzlich ist es möglich pflanzliche Mittel einzunehmen, wie solche die zum Beispiel die bittere Schleifblume enthalten oder Kamille. Beide regulieren die Bewegungen im Magen und Darm und beruhigen gleichzeitig auch die empfindlichen Nerven.
Sollten die Beschwerden anhalten oder besonders heftig sein, dann sollte der Arzt aufgesucht werden. Dieser wird eine passende Therapie verschreiben. Ansonsten kann als Folge einer schweren Motilitätsstörung im Magen zu einer Magenlähmung (Gastroparese) kommen, bei der keine oder nur noch eine unzureichende Magenbewegung vorliegt. In diesem Fall ist die Magenmuskulatur nicht ausreichen angespannt, mit der Folge, dass diese ihrer Funktion nicht mehr nachkommen kann. Dadurch wird der Speisebrei schlechter durchgemischt und der Magen nur unvollständig oder gar nicht entleert. Bereits nach kleinen Mengen Nahrung, fühlen sich Betroffene voll und unter Umständen kommt es neben dem Sodbrennen auch zum Erbrechen.
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