Antazida – wirksame Hilfe gegen Sodbrennen
Wenn Sodbrennen, Schluckbeschwerden oder saures Aufstoßen zur Qual werden, ist schnelle Hilfe gefragt. Bei akuten Beschwerden helfen Antazida schnell und unkompliziert. Im Regelfall setzt die Wirkung nach wenigen Minuten ein. Die Anwendung von Antazida ist symptomatisch, es werden zwar die Symptome gelindert, jedoch nicht die Ursachen bekämpft.
Wie wirken Antazida gegen Sodbrennen?
Sodbrennen und andere Beschwerden, werden durch die Magensäure verursacht. Diese Säure ist im Magen für einen gesunden Verdauungsprozess zuständig. Sie bereitet den Speisebrei auf und tötet mögliche Krankheitserreger ab. Der Speiseröhre bekommt diese auflösende Wirkung weniger gut. Sie reagiert auf Magensäure mit Sodbrennen, saurem Aufstoßen bis zu entzündlichen Erkrankungen. Antazida sind basische Substanzen. Basen haben die Eigenschaft, dass Sie Säuren in neutrale Flüssigkeiten umwandeln. Magensäure in der Speiseröhre verliert ihre Aggressivität, ist weniger schädlich für die sensible Schleimhaut. Sie setzen sich aus Salzen des Aluminium- und Magnesiumhydroxids und des Calciumcarbonats zusammen.
Die Auswahl des geeigneten Wirkstoffes hängt vom Beschwerdebild und der erwarteten Wirkungsdauer ab:
- Antazida, die Natrium enthalten, können Bluthochdruck begünstigen. Da der Körper Natrium vollständig aufnimmt, sind sie für eine längerfristige Therapie zur Säurebindung weniger geeignet. Natriumhydrogencarbonat bildet Kohlendioxid, Blähungen können die Folge sein.
- Mittel, die auf Aluminium- und Magnesiumverbindungen basieren, sind säurebindend und werden in Kombination mit basischen Gruppen (Magnesiumcarbonat, Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid) verabreicht. Sie neutralisieren die Magensäure und schützen die Schleimhaut.
- Schichtgitter-Antazida mit kristalliner Struktur, sind geeignet um Säuren zu neutralisieren. Sie arbeiten nach dem Prinzip der Pufferung, das heißt der Wirkstoff wird erst dann abgegeben, wenn es erforderlich ist. Keine Säure – kein Wirkstoff.
Aluminiumverbindungen wirken zwar über einen längeren Zeitraum, ziehen unter Umständen Verstopfung nach sich. Wirkstoffe auf Magnesiumbasis wirken langanhaltend, können Durchfall auslösen. Calciumcarbonat bietet den zusätzlichen Vorteil, dass Calcium den Knochenaufbau fördert.
Präparate, die auf diesen unterschiedlichen Wirkstoffen beruhen, haben eine Gemeinsamkeit: Sie beeinflussen den Mineralhaushalt des Körpers und verringern die Resorption (Aufnahme) von anderen Medikamenten. Aus dem Grund ist ein zeitlicher Abstand bei der Einnahme unterschiedlicher Arzneien erforderlich.
Welche Vorteile hat die Anwendung eines Antazidums?
Insgesamt wird der Säuregehalt im Magen vermindert. Kommt es zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, sinkt ihre Aggressivität durch die Einwirkung von Antazida, sie richtet weniger Schaden an. Durch den Einfluss der Basen, steigt der pH-Wert im Magen. Er wird weniger „sauer“, seine Schutzwirkung gegen Krankheitserreger geht zurück. Antazida binden zusätzlich Gallensäuren und vermindern deren schädigende Wirkung auf die Magenschleimhaut.
Durch die Ausschüttung von Gewebshormonen können sie die Magenschleimhaut verstärken und schützen. Diese Hormone wirken sich positiv auf die Funktionalität des Schließmuskels aus, der den Rückfluss (Reflux) des Speisebreis in die Speiseröhre verhindert.
Bei welchen Beschwerden können Antazida helfen?
Antazida sind schnell helfende Arzneimittel, mit einer kurzen Wirkungsdauer von drei bis vier Stunden können sie Sodbrennen bekämpfen. Die Medikamente wirken unmittelbar bei auftretenden Beschwerden, wie Sodbrennen, verursacht durch die Refluxkrankheit, und „saurem“ Aufstoßen. Antazida mindern schnell das Völlegefühl, beispielsweise nach schwerem und fettem Essen. Antazida sind gut verträglich, weil sie aus Mineralstoffen bestehen, die in der Natur vorkommen. Sie wirken direkt lokal, helfen schnell und punktgenau. Viele dieser Arzneimittel können in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.
Tatsache bleibt: Antazida behandeln einzig die Symptome, nicht die Ursachen. Für eine langfristige Therapie sind Antazida kein probates Mittel. Im Gegenteil, sie können bei längerer Einnahme Schädigungen hervorrufen.
Sind bei der Einnahme von Antazida Nebenwirkungen zu erwarten?
Neben- oder Wechselwirkungen sind insoweit zu beachten, als Antazida die Bioverfügbarkeit (Anteil des Wirkstoffes im Kreislauf) von bestimmten Medikamenten herabsetzen können. Als Folge kann sich der Mineralstoffhaushalt ändern. Die Säure im Magen macht Krankheitserreger unschädlich. Wenn durch die Einnahme von Antazida der pH-Wert steigt, kann dies auf das Immunsystem negative Auswirkungen haben. Ein „gesunder“ pH-Wert beim Menschen liegt zwischen 1,5 und 2.
Im Zusammenhang mit der Medikamentation mittels Antazida wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Durchfall, Verstopfung, Veränderung der Konsistenz des Stuhles
- Änderung der Elektrolytverhältnisse im Körper und Einfluss auf die Nierenfunktion
- zusätzliche Arzneimittel werden nicht oder teilweise aufgenommen (Reduzierung der Resorption). Diese sollten erst nach zwei bis drei Stunden eingenommen werden.
In wenigen Fällen wurden allergische Reaktionen, Ausschläge, Juckreiz, Schwellungen und Magen-Darm-Beschwerden beobachtet.
Wie werden Antazida Medikamente eingenommen?
Antazida sind freiverkäufliche, apothekenpflichtige Medikamente. Sie werden in unterschiedlichen Formen angeboten. Die Dosierung erfolgt nach Bedarf, üblicherweise 30 bis 60 Minuten nach dem Essen. Rund eine Stunde vor dem Einschlafen eingenommen lindern sie Sodbrennen in der Nacht, das als Symptom der Refluxkrankheit auftritt. Der Beipackzettel und / oder ärztlicher Rat sind bei der Selbstmedikamentation gute Richtlinien.
Wie die meisten Medikamente und Arzneien, werden Antazida in unterschiedlichen Formen angeboten: als Tabletten, flüssig oder als Granulat. Tabletten wirken direkt im Magen, während Suspensionen (kleine Beutel mit Flüssigkeit) und Granulate über Mund und Speiseröhre in den Magen gelangen. Antazida eignen sich nicht für die Anwendung über einen längeren Zeitraum. Wenn Sodbrennen und andere Beschwerden längere Zeit anhalten, ist in jedem Fall ärztlicher Rat einzuholen. Antazida sind zwar eine wirksame Hilfe bei Sodbrennen, sie wirken jedoch nicht kurativ (heilend), sondern sind symptomatische Arzneimittel.
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