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Junge Frau mit Magenschmerzen hält sich den Bauch

Magenschmerzen durch Sodbrennen

Als wäre das unangenehme Brennen in der Speiseröhre nicht genug, klagen viele Betroffene auch über Magenschmerzen als Symptom von Sodbrennen. Völlegefühl und Unwohlsein gehören ebenfalls zu den typischen Beschwerden, unter denen empfindliche Personen vor allem nach einer üppigen Mahlzeit leiden.

Ursachen für Magenschmerzen bei Sodbrennen

Magenschmerzen als Begleitsymptom von Sodbrennen können verschiedene Ursachen haben. Das typische Brennen hinter dem Brustbein wird wegen der anatomischen Nähe zum Verdauungsorgan häufig auch als Magenschmerz wahrgenommen. Es liegt hier sozusagen eine simple Verwechslung vor.

Wenn Sodbrennen und echte Magenschmerzen gemeinsam auftreten, kann das aber auch an einer motilitätsschwäche des Magens liegen.

Die Aufnahme von Nahrung fördert die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen und regt die Peristaltik an. Die Peristaltik oder Motilität des Magens ist eine wellenartige Bewegung der Muskeln der Magenwand, die den Nahrungsbrei vermischt und entlang des gesamten Verdauungstraktes transportiert. In einem gesundes Magen nimmt die Passage des Nahrungsbreis etwa drei Stunden in Anspruch. Die Verweildauer der Speisen im Magen spielt eine große Rolle bei der Entstehung der Beschwerden.

Ist die Peristaltik des Magens eingeschränkt, stockt der Trarnsport des Mageninhalts. Dadurch verweilt der Nahrungsbrei zu lange im oberen Bereich des Magens. Die Magensäure befindet sich dadurch ebenfalls zu lange im kritischen oberen Magenbereich, von wo aus sie leicht zusammen mit dem Nahrungsbrei in die Speiseröhre zurück transportiert werden kann, vor allem wenn der Schließmuskel ebenfalls schwächelt. Dort kommt es dann zu den typischen Symptomen von Sodbrennen. Aber auch Magenschmerzen, und weitere Störungen des Magen-Darm-Traktes, wie Blähungen oder Völlegefühl können die Folge sein.

Der  Reizmagen, der typischischerweise Symptome wie Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen und sogar Herzstechen verursacht, sind eng mit dieser Problematik verknüpft.

Andere Ursachen von Magenschmerzen

Grafische Darstellung eines MagensMagenschmerzen als Begleitsymptom von Sodbrennen können oft auf eine Motilitätsstörung des Magens zurückgeführt werden, vor allem, wenn noch weitere Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen dazu kommen. Die verschiedenen Bereiche unseres Verdauungssystems sind perfekt aufeinander abgestimmt. Wenn ein Prozess ins Stocken gerät, kommen auch alle anderen aus dem Takt.

Aber Magenschmerzen können noch viele andere Ursachen haben und nicht immer ist der Magen selbst daran beteiligt. Auch Erkrankungen anderer Organe können sich durch das Auftreten von Magenschmerzen äußern.

Treten die Beschweren noch während der Mahlzeit auf, stammen sie mit ziemlicher Sicherheit vom Magen selbst. Ein Magengeschwür oder eine Magenschleimhautentzündung kommen hier unter anderem als Ursache in Frage. Auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wie Lactoseintoleranz oder Zöliakie können der Auslöser sein.

Magenschmerzen, die nach einer Latenzzeit von einer halben bis einer Stunde auftreten sind oft auf Erkrankungen anderer Bereiche des Verdauungssystems, wie Bauchspeicheldrüse oder Darm zurückzuführen. Auch Lebensmittelvergiftungen oder Magen-Darm-Infektionen können hier der Auslöser sein.

Magenschmerzen können auch ganz unabhängig von der Nahrungsaufnahme auftreten. Dann sind oft andere Organe wie Herz, Nieren, die Gefäße oder eben Sodbrennen bzw. eine Refluxkrankheit der Auslöser.

Hausmittel gegen Magenschmerzen

Magenschmerzen haben sehr vielfältige Ursachen und dementsprechend gibt es auch viele verschiedene Hausmittel dagegen. Für eine erfolgreiche Behandlung sollte man aber zuallererst in Betracht ziehen, was als Ursache in Frage kommt.

  • Leidet man tatsächlich an Magenschmerzen und Sodbrennen, ist wahrscheinlich eine Übersäuerung des Magens die Ursache. Dann hilft es, die Magensäure zu neutralisieren. Dazu kann man ein Stück trockenes Grau- oder Schwarzbrot kauen oder eine Messerspitze Natron in etwas Wasser auflösen und schluckweise trinken. Auch eine Tasse Ingwertee hilft in diesem Fall. Übergießen Sie einige Scheiben frischen Ingwer mit kochendem Wasser und lassen ihn zugedeckt einige Minuten ziehen. Auch Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Vollmilch lindern die Beschwerden.
  • Ist der Magen simpel überfordert, etwa durch zu fettes Essen, kann man mit Artischocken oder frischem Kohlsaft der Fettverdauung auf die Sprünge helfen. Ein kleiner Spaziergang nach der Mahlzeit regt die Peristaltik an.
  • Steinplatte mit Honig, Tee und verschiedenen KräuternLiegen die Probleme eher im Darm, helfen Heilkräuter wie Anis, Fenchel oder Kümmel. Als Kräutertee eingenommen helfen sie gegen Blähungen.
  • Eine gereizte oder entzündete Magenschleimhaut kann ebenfalls der Auslöser von Magenschmerzen sein. In diesem Fall kann man zur Beruhigung des Gewebes eine Teelöffel Honig schlecken oder, leider weniger schmackhaft, einen Aufguss aus zwei Teelöffel Leinsamen, die man eine halbe Stunde ziehen lässt schluckweise über den Tag verteilt trinken. Eine Gastritis oder Entzündung der Magenschleimhaut kann durch Reizstoffe wie Alkohol, Nikotin und bestimmte Medikamente ausgelöst werden. Dann hilft es natürlich auch, diese zu meiden. Oft ist das Magenbakterium Helicobacter pylori, das tatsächlich im unglaublich lebensfeindlichen Milieu des Magens überleben kann, der Auslöser einer Gastritis. Dann hilft ein Besuch beim Arzt.
  • Stresskann krampfartige Magenschmerzen verursachen. Dagegen helfen beruhigende Heilpflanzen wie Kamille, Baldrian, Pfefferminze oder Melisse und natürlich Entspannung.

Wenn Sie ständig Magenschmerzen haben und dafür keine Ursache benennen können, sollten Sie die Angelegenheit auf jeden Fall mit einem Arztbesuch abklären lassen um auszuschließen, dass nicht andere organische Leiden hinter den Beschwerden stecken.

Medikamente gegen Magenschmerzen

Wenn alle Hausmittel nicht helfen, kann man Magenschmerzen auch medikamentös behandeln. Im Handel sind Säurebinder, krampflösende Mittel oder beruhigende Präparate auf pflanzlicher Basis erhältlich. Aber auch hier ist es hilfreich, die Ursache der Beschwerden zumindest eingrenzen zu können. Wenn keine schwerwiegenden organischen Erkrankungen vorliegen, lassen sich wiederkehrende Magenschmerzen und Sodbrennen durchaus mit einer ausgewogenen, basenreichen Ernährung und gesunden Lebensweise in den Griff bekommen.

 

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In Zusammenarbeit mit:

Dr. Evelyn Zientz
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