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Zwölffingerdarmgeschwür durch Sodbrennen

Die Magensäure ist unverzichtbar in unserem Organismus. Sie sorgt dafür, dass die Speisen verdaut, Bakterien unschädlich gemacht werden. Wenn sie sich jedoch am falschen Ort befindet, dann macht sie sich äußerst schmerzhaft und oft schädigend bemerkbar: mit Sodbrennen in der Speiseröhre, mit Entzündungen und Geschwüren im Zwölffingerdarm. In beiden Organen sind die Wände den aggressiven Wirkungen der Magensäure fast schutzlos ausgeliefert.

Wie kann man erkennen, dass im Magen und Darm etwas nicht stimmt, was können erste Anzeichen von Zwölffingerdarmgeschwüren sein? Wie kann man vorbeugen? Welche Therapien, Medikamente und Hausmittel sind zu empfehlen? Finden Sie hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Sodbrennen und Zwölffingerdarmgeschwür.

Ursachen für ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)

Als Grundübel für die Entstehung eines Geschwürs im Zwölffingerdarm wird meist die Magensäure genannt. Sie ist es, die im Verdauungsprozess Nahrung in gekautem Zustand aufbereitet, sie in Speisebrei umwandelt. Deshalb muss Magensäure hoch aggressiv sein. Die Schutzschicht des Magens hält das üblicherweise aus, es sei denn, sie ist geschwächt oder geschädigt.

Der Zwölffingerdarm, der den Speisebrei entgegen nimmt und weiterverarbeitet, kann durch die Magensäure schwer geschädigt werden, wenn sie in konzentrierter Form aus dem Magen austritt. Eine Entzündung der Schleimhaut kann die Folge sein, ohne Behandlung kann das ein Zwölffingerdarmgeschwür oder ein Magengeschwür nach sich ziehen.

Neben der Magensäure können noch nachstehende Faktoren für Geschwüre im Zwölffingerdarm verantwortlich gemacht werden:

  • Helicobacter pylori – Infektionen: Enzyme des Bakteriums können die Zellen der Magenschleimhaut schädigen. Eine Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch oder in seltenen Fällen durch Trinkwasser.
  • Erkrankungen wie Zollinger-Ellison-Syndrom, das durch eine Überproduktion des Hormons Gastrin, die Magensäureproduktion anregt.
  • hoher Alkoholkonsum
  • starke Schmerzmittel und Kortison
  • Stress und andere psychische Belastungen
  • Folgen von schweren Operationen und Erkrankungen
  • genetische Disposition

Zusammenhang mit Sodbrennen

Nicht selten geht andauerndes Sodbrennen mit einem Zwölffingerdarmgeschwür einher. Beide Erkrankungen haben die gleiche Ursache: zu viel Säureproduktion im Magen. Sodbrennen entsteht, weil die aggressive Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Dort greift sie die sensiblen Schleimhäute an und verursacht dieses typische, scharfe Brennen hinter dem Brustbein.

Zwölffingerdarmgeschwür Diagnose

Schaubild eines ZwölffingerdarmgeschwürsAufgrund der Schilderung der Beschwerden und Symptome wird der Arzt die richtigen Behandlungen und Untersuchungen durchführen, um die Ursache festzustellen:

  • Ultraschall und Röntgen: aktueller Zustand von Magen und Darm
  • Magenspiegelung: Begutachtung mittels Endoskop und Entnahme von Gewebsproben (Biopsie), um die Möglichkeit von Magenkrebs auszuschließen
  • Helicobacter pylori – Nachweis durch Urease Schnelltest oder 13C-Atemtest

Ein Magengeschwür geht oft mit einem Zwölffingerdarmgeschwür einher, jeder fünfte Patient ist davon betroffen. Lokalisierbar ist das Geschwür meist im oberen Teil des Darms.

Was kann man gegen ein Zwölffingerdarmgeschwür tun?

In erster Linie sind es allgemeine Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern. Das beginnt schon bei der Umstellung der Nahrung und langfristig einer Änderung der Lebensgewohnheiten, des Lebensstils. Weg mit allem, was im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Magen“ schlägt.

Grundsätzlich sollte auf Alkohol, Kaffee und scharf gewürzte Speisen verzichtet werden. Alles was den Magen belastet, fettreiche Stoffe, Milch, Schokolade, ist zu reduzieren. Falsche Ernährung ist ein hoher Risikofaktor für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Gibt es Medikamente, die helfen?

Krankheiten, wie ein Magengeschwür, ein Zwölffingerdarmgeschwür, Sodbrennen, werden durch übermäßige Absonderung der Säure aus dem Magen verursacht. Die besten Erfolge werden durch Medikamente erzielt, die diese Hypersekretion eindämmen. In erster Linie zählen Protonenpumpenhemmer (PPI) und H2-Blocker dazu. Sie vermindern langfristig die Produktion von Magensäure und können als Therapie genommen werden. Bereits nach wenigen Tagen, ist die Linderung spürbar, die Schmerzen gehen zurück. Die Symptome klingen langsam ab. Diese Medikamente sind bei Sodbrennen ebenso hilfreich. Weniger Magensäure bedeutet, weniger Rückfluss, weniger Schmerzen in der Brust, Husten und Aufstoßen.

Frau nimmt Medikament gegen SodbrennenKurzfristig helfen Medikamente, die unter die Gruppe der Antazida fallen. Sie neutralisieren die Magensäure (basisch) und wirken fast unmittelbar lindernd (Sodbrennen). Sie eignen sich für kurzzeitige Therapien bei einem Zwölffingerdarmgeschwür. Langfristig sind sie nicht zu empfehlen, da durch ihren Einsatz die Produktion der Magensäure wieder ansteigt. Therapeutisch langfristig sind Protonenpumpenhemmer und H2-Blocker, die bessere Alternative.

Wenn die Ursache ein nachgewiesener Helicobacter pylori Infekt ist, dann ist vorerst nur ein gezielter Einsatz von Antibiotika zu empfehlen. In ganz wenigen Fällen treten bei der Behandlung Komplikationen auf (ca. 5%). Dann ist die Medizin gefordert. Der Arzt muss entscheiden ob eine Operation erforderlich ist, oder die konventionelle Therapie fortgesetzt wird.

Zwölffingerdarmgeschwür mit Hausmitteln behandeln

Hausmittel sind eine gefragte Alternative zur klassischen Medikamentation. Bei einem Geschwür im Zwölffingerdarm handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung. Experimente sind da fehl am Platz. Wohl aber sind altbekannte Hausmittel, die „den Magen aufräumen“ als zusätzliche Unterstützung einer konventionellen Therapie hilfreich:

  • Honig als Zuckerersatz in Tee, Kaffee oder sonstigen Speisen, die gesüßt werden. Honig hat einen hemmenden Einfluss auf das Helicobacter pylori – Bakterium.
  • Saft aus rohem Kohl, schmeckt zwar nicht besonders, doch wurde schon vor mehr als 50 Jahren nachgewiesen, dass damit Geschwüre besser abheilen.
  • Teemischungen aus Schafgarbe, Kümmel, Pfefferminze, sind krampfmildernd und lindern die Beschwerden.
  • Stressabbau, ist nicht direkt ein Hausmittel, sollte dennoch auf der To-do-Liste stehen, wenn es um Gesundheit und Vorbeugung Durch Stress wird die Säureproduktion stark angeregt.

Zwölffingerdarmgeschwür und mögliche Komplikationen

Geschwüre im Magen und im Zwölffingerdarm sind vielleicht nur die Vorstufe zu schwereren Erkrankungen (Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs). Bei den ersten Anzeichen von Komplikationen ist unbedingt und dringend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen:

  • Magenblutungen bleiben häufig unbemerkt und können dann Blutarmut (Anämie) auslösen.
  • Schwarzgefärbter (Teer-) Stuhl ist ein erster Hinweis auf eine Massenblutung, die in letzter Konsequenz zu einem Schock wegen mangelndem Blutvolumen führen kann.
  • Ein Zwölffingerdarmgeschwür kann in benachbarte Organe einbrechen (Penetration). Starke Schmerzen, hauptsächlich im Rücken, treten auf.
  • Ist die Bauchspeicheldrüse beteiligt, kann diese sich ebenfalls entzünden.
  • Wird der Darm perforiert, tritt Luft und Mageninhalt in die Bauchhöhle aus. Eine Bauchfellentzündung ist nicht auszuschließen.

Die beste Vorbeugung ist die Änderung der Lebenssituation, des Lebensstils. Tägliche Stressbewältigung und Abbau von Stresshormonen gleichen viel aus.

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Autor:

Dr. Joachim Grünbaum
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